Was Sie hier finden, sind meine persönlichen Auffassungen. Es handelt sich nicht um Ratschläge oder lexikalische Definitionen.
A
Ausschreibung ist das Anfragen mehrerer Baufirmen für eine bestimmte Bauleistung nach einheitlichen Kriterien eines Leistungsverzeichnisses. Im Unterschied zu der Vorgehensweise, sich von Firmen direkt Angebote machen zu lassen, erhalten Sie einheitlich strukturierte vergleichbare Angebote und können dann auch die Preise vergleichen.
B
Baukostengrenzen und Termingarantien sind derzeit bei keinem Berufshaftpflichtversicherer versichert. Für entsprechende Garantien gibt es keine Deckung.
E
Einzelgewerkeausschreibungen sorgen in der Regel für erhöhte Transparenz. Für Sie bedeutet das, daß Sie bessere Kontrolle über das haben, was Sie bekommen. Der größte Vorzug ist, daß Sie vergleichbare einheitlich strukturierte vergleichbare Angebote mit einheitlichen rechtlichen Bedingungen erhalten.
F
Fachplaner sind Spezialisten, die in ihrem Planungsgewerk Fachleute sind. Sie sind für eine wirtschaftliche Planung notwendig. Aber man kann nicht ohne einen Generalisten planen. Sie benötigen einen Architekten.
Es gibt Fachplaner z.B. in folgenden Disziplinen:
  • Baugrund (Gründung, Abdichtung und Sicherungsmaßnahmen)
  • Tragwerksplanung (Tragkonstruktion)
  • Haustechnik oder
  • Fachplaner für Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro
  • etc.
Warum ist der Fachplaner für Baugrund noch vor dem Tragwerksplaner genannt? Ganz einfach, der Tragwerksplaner braucht verlässliche Angaben zum Baugrund, damit er wirtschaftlich planen kann.
Fördermittel sind Anschubfinanzierungen. Ihre Nutzung sollte immer gut überlegt sein.
  • Pro: Sie haben etwas mehr Mittel
  • Kontra: Sie müssen die Mittel in der Regel vor Beginn der Maßnahme beantragen
  • Kontra: Sie müssen die Mittel bei der richtigen Stelle beantragen
  • Kontra: Wo Bedingungen sind, müssen auch Nachweise geführt werden. Sonst kann die Fördersumme teilweise oder voll zurück verlangt werden. Das Führen von Nachweisen kann aufwendig sein und damit ein Kostenfaktor werden.
G
Das Gebäudeenergiegesetz GEG ersetzt seit 01.11.2020 das Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die Energieeinsparungsverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEWärmeG). Das GEG kann unter 'Gesetze-im-Internet' heruntergeladen werden (keine amtliche Fassung).
K
Baukosten werden derzeit in sechs Stufen ermittelt. In der letzten Stufe werden die endgültigen Baukosten festgestellt. Die Entwicklung der Baukosten gibt häufig Anlaß zu Meinungsverschiedenheiten. Sie als Bauherr müssen bei jeder Änderung, die Sie beauftragen oder zulassen, bedenken, daß sich die Baukosten so steigern können. In der Rechtsprechung haben sich Grenzen eingestellt, die näherer Betrachtung bedürfen. Es wäre zunächst zu unterscheiden, ob es sich um eine Neuplanung oder die Umplanung oder Erweiterung eines bestehenden Gebäudes handelt. Bei der Neuplanung hat man alles in der Hand. Beim Bestandsbau hat man häufig nur wenig. Daher können wir bei bestehenden Gebäuden nur mit einer wenigstens zerstörungsfreien Bauaufnahme planen.
L
Leistungsverzeichnisse sind nach Gewerken gegliederte einheitliche Angebotsunterlagen, die Baufirmen zugesandt werden. Sie werden mit Preisangaben zu den angefragten Bauweisen und Produkten zurückgegeben und danach geprüft. So wird untersucht, ob das Angebot mit den anderen Angeboten vergleichbar ist. Stimmt das Produkt aus Menge und Einheitspreis nicht, ist es zu berichtigen. Nach weiteren Prüfungen erstellen wir den Preisspiegel und den Vergabevorschlag. Im Vergabevorschlag werden wir nicht den billigsten Bieter vorschlagen, sondern preislich nachrangige Bieter, die für die konkrete Arbeit geeignete Referenzen vorlegen. Wir übernehmen keine Garantie für die Arbeit der Baufirmen.
N
Nachträge sind Angebote, die Baufirmen machen, nachdem der Bauvertrag geschlossen wurde. Häufig wird argumentiert, das nun angebotene Produkt sei "so gut wie das ausgeschriebene". Aber wenn die Firma es doch so angeboten hat, kann sie es auch liefern und einbauen. Im Kern geht es darum, den Vertrag zu verändern oder zu umgehen. Wir können diese Nachträge für Sie prüfen. Häufig werden wirtschaftliche Vorteile durch eine Konstruktionsänderung oder anderes Gerät versprochen. Da das Gebäude ganzheitlich konzipiert und konstruiert wird, zieht eine Änderung in einem Gewerk weitere Änderungen in anderen Gewerken nach sich. Dies führt zu Umplanung und damit insgesamt zu Mehrkosten und Bauzeitverlängerungen. In manchen Fällen, abhängig von der Art des Vertrags mit der Baufirma, ist schnelles Handeln notwendig.
Bei Bestandsgebäuden, für die keine verlässlichen Unterlagen existieren, sind Nachträge unvermeidlich, aber durch nicht-invasive Bestandserkundung vor Planungsbeginnzu verringern. Es gibt aber, wie bei Neuplanungen, keine Garantie für Baukosten in irgendeiner Höhe.
Normen sind Vereinbarungen interessierter Kreise. Verschiedene Gesetze verweisen auf Normen. Es kann sein, daß Normen nicht mehr allgemein anerkannte Regeln der Technik sind, weil sie unter Fachleuten umstritten sind.
R
Rechtsberatung ist Sache von Rechtsanwälten. Architekten und Ingenieure beschränken sich auf einfache, schematische Rechtsanwendung. So ist zum Beipiel
  • keine verbindliche Stellungnahme zur Bebaubarkeit eines Grundstücks außerhalb eines qualifizierten Bebauungsplans,
  • keine Rechtliche Vorbemerkung zu einem Leistungsverzeichnis
    • zu erbringen.
    (C) Copyright Ralf Richard Göbel 2004-2024 - Alle Rechte vorbehalten - All rights reserved - Tous droits réservées.